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Artikel NAVIGÁTORVILÁG (Juli/August 2019)

Artikel NAVIGÁTORVILÁG (Juli/August 2019)

Die ungarische Logistikzeitschrift „NAVIGÁTORVILÁG“, hat Herrn Johann Braun, Geschäftsführer von BR ICS interviewt. Eingefädelt wurde dieses Interview durch Herrn Nemeth Nandor, Regional Manager von BR ICS Hungaria. Unter anderem wurde die Entstehung des Unternehmens erklärt, der Ladungs­sicherungs­service beschrieben und ein Ausblick über künftige Entwicklungen des Unternehmens gegeben. Das Interview wurde auf die wesentlichen Punkte gekürzt.

Ihr Unternehmen „BR ICS“ hebt sich von anderen Eisenbahn­logistik­dienstleistern ab, da Sie sich nur auf eine kleine, aber wichtige Unteraktivität konzentrieren, nämlich auf die Zulassung von Schienenfahrzeugen, der Erlangung von Sicherheits­bescheinigungen sowie der Verladung und Ladungs­sicherung von militärischem Equipment bei Transporten auf der Schiene.

Warum haben Sie sich auf diesen Bereich fokussiert?

2015 habe ich BR ICS gegründet. Damals befassten wir uns ausschließlich mit der Zulassung von Schienen­fahrzeugen. Als mich ein Angehöriger der US-Armee kontaktierte, um mich als Partner für die Ladungssicherung von militärischem Equipment für Schienentransporte in Europa zu gewinnen, änderte sich die Ausrichtung meines Unternehmens.

Warum haben Amerikaner Sie kontaktiert?

Nachdem die US-Armee vor beziehungsweise während des Bosnien-Krieges in den 1990er Jahren einen Militärstützpunkt in der Nähe von Kaposvár in Südungarn errichtete, bekam ich von meinem damaligen Arbeitgeber, der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) die Möglichkeit beim Rücktransport in Südungarn als Wagenmeister behilflich zu sein. Das bedeutete, die Beladung und Ladungssicherung des Zuges musste so durchgeführt werden, dass es an den Grenzen zu keinen unnötigen Aufenthalten kam. Das ist uns recht gut gelungen.

Dieser Einsatz ging über einen Zeitrahmen von 18 Monaten. In dieser Zeit entwickelten sich auch freundschaftliche Beziehungen zu Angehörigen der US Army. Manche dieser Beziehungen hielten über Jahrzehnte, bis eben zu dem Augenblick, als die US Army wieder in voller Stärke nach Europa zurückkam.

Sie haben die Ladungssicherung also überprüft. Wer hat damals die Ladungs­sicherung durchgeführt?

Die amerikanischen Streitkräfte haben zum damaligen Zeitpunkt die Ladungs­sicherung nach internationalen Ladungs­sicherungs­vorschriften sowie unseren Angaben selbst durchgeführt. Diese damals erworbene Kompetenz und Erfahrung ging über die Jahre aufgrund des Abzugs aus Europa verloren. Als die US Army 2016/17 nach Europa zurückkam, gab es von den damaligen know-how-tragenden Soldaten niemanden mehr.

Wie erfolgt die Ladungs­sicherung von militärischem Equipment in Europa?

In Europa fahren die Soldaten das Militärfahrzeug auf den Eisenbahnwagen. Mitarbeiter von BR International Consulting Services GmbH geben den einweisenden Soldaten, welche den Fahrern die Richtung vorgeben, mittels Handzeichen die Position vor, sodass das Militärfahrzeug am richtigen Eisenbahnwagon an der richtigen Position zum Stehen kommt. Ist das Militärfahrzeug am Wagon richtig positioniert, wird es von unseren Experten mit den dafür vorgesehenen Ladungs­sicherungs­mittel gesichert.

Was ist besonders an Militärtransporten?

Der internationale Militärtransport unterscheidet sich sehr stark von anderen Eisenbahn­güter­transporten. Viele der „normalen“ Güter, welche auf der Schiene transportiert werden, unterliegen internationalen Vereinbarungen, wodurch diese weitestgehend standardisiert sind und man sich nach den internationalen Verlade­vorschriften der UIC zu orientieren hat.

Bei internationalen Militärtransporten ist es insofern „interessanter“, weil hier so viel verschiedenes Equipment zum Einsatz kommt, wodurch immer wieder verschiedene Verladungs- sowie Ladungs­sicherungs­techniken anzuwenden sind. Darüber hinaus ist es aufgrund der Fülle von verschiedenen Typen von Militärfahrzeugen immens wichtig, sich mit den technischen Daten eines jeden Fahrzeuges im Vorfeld auseinander zu setzen. Zu berücksichtigen und immer wieder abzuklären sind z.B. Tragkraft und Ladelänge des Eisenbahnwagons, Eigengewicht und Länge des militärischen Fahrzeuges und bei der Verladung von schwerem Gerät, die so genannte Meterlast des Eisenbahnwagons. Darüber hinaus sind bei Militärtransporten nicht nur die UIC Verladevorschriften zu beachten, sondern auch die Verladerichtlinien der NATO Standards von AMandTP-1 (alt AMovP-4).

Arbeiten sie nur für Amerikaner?

Unser Auftraggeber ist die DB Cargo, diese gibt uns Aufträge von Armeen. Hauptsächlich sind das Aufträge von der US Army. Wir durften aber auch schon der Norwegischen-, Italienischen- und Britischen Armee unsere Dienstleistung anbieten.

Was sind die Pläne des Unternehmens?

Wir passen unser Dienstleistungsportfolio sowie die Einsatzorte unserer Dienstleistungen immer wieder an. Dadurch möchten wir die Servicequalität laufend verbessern und somit die Kunden­zufriedenheit noch weiter ausbauen.

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